Dividende einfach erklärt – Alles was du wissen musst!

Börse
Sebastian Legrand

Im heutigen Artikel geht es um das Thema Dividenden. Ich beantworte in diesem Artikel die am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema Dividende.

Was ist eine Dividende?

Eine Dividende ist eine Auszahlung an die Aktionäre eines Unternehmens aus dessen erwirtschafteten Gewinnen. Zum Beispiel hat die Allianz im Jahr 2023 insgesamt 13,80 € pro Aktie an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Neben der direkten Auszahlung als sogenannte Bardividende, gibt es noch weitere Arten die Dividende zu zahlen.

Und zwar gibt es die Sachdividende, wo das Unternehmen Sachgüter an die Aktionäre ausgibt. So gibt das Unternehmen Lindt & Sprüngli neben der normalen Dividende auch noch Schokolade an ihre Aktionäre.

Eine weitere Variante ist die sogenannte Stockdividende. Dabei erhält der Aktionär weitere Aktien von dem Unternehmen ausgeschüttet.

Man muss dazu sagen, dass die Bardividende allerdings die gängigste und am weitesten verbreitete Variante ist.

Banner Aktien Webinar

Wie oft werden Dividenden ausgeschüttet?

In Deutschland werden Dividenden in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet. Das hat sich so etabliert. Es gibt allerdings auch Unternehmen (gerade in den USA), die quartalsweise oder zum Teil sogar monatlich Dividende zahlen.

Zahlen alle Aktiengesellschaften eine Dividende?

Nein es zahlen nicht alle Unternehmen eine Dividende. Es obliegt dem Vorstand des Unternehmens zu entscheiden, wie der Gewinn des Unternehmens verwendet wird. So nutzen zum Beispiel viele Wachstumsunternehmen das verdiente Geld zum Reinvestieren in das eigene Wachstum. Statt das Geld an die Aktionäre auszuschütten, wird das Geld im Unternehmen reinvestiert, um Forschung und Entwicklung oder die Expansion des Geschäftes zu finanzieren.

Alphabet, das Unternehmen hinter der Suchmaschine Google oder zum Beispiel Amazon haben noch nie eine Dividende ausgeschüttet und alles Geld immer in das Geschäft reinvestiert.

Eine Dividende zahlen in der Regel schon länger etablierte Unternehmen, die nicht alles Geld für das Wachstum benötigen und daher einen Teil ausschütten können.

Wie funktioniert die Ausschüttung der Dividende?

In den folgenden Schritten läuft die Ausschüttung einer Dividende ab:

  1. Beschlussfassung:

Der Vorstand eines Unternehmens schlägt eine Dividende vor, die in der Regel auf Basis des Jahresabschlusses und der Gewinne des Unternehmens erfolgt. Dieser Vorschlag wird oft in der Einladung zur Hauptversammlung angekündigt.

  1. Hauptversammlung und Genehmigung:

Auf der Hauptversammlung stimmen die Aktionäre über den Vorschlag zur Dividendenzahlung ab. Die Dividende wird nur ausgezahlt, wenn die Mehrheit der Aktionäre dem Vorschlag zustimmt.

  1. Festlegung des Ex-Dividenden-Datums:

Dieses Datum ist entscheidend für die Berechtigung zur Dividende. Aktionäre, die die Aktie am Tag vor dem Ex-Dividenden-Datum besitzen, sind berechtigt, die Dividende zu erhalten. Am Ex-Dividenden-Datum selbst wird die Aktie ex-Dividende gehandelt, was bedeutet, dass neue Käufer ab diesem Tag nicht mehr dividendenberechtigt sind.

  1. Stichtag (Record Date):

Dies ist der Tag, an dem das Unternehmen feststellt, welche Aktionäre die Dividende erhalten. Es liegt oft einen oder zwei Tage nach dem Ex-Dividenden-Datum, um sicherzustellen, dass alle Transaktionen erfasst sind.

  1. Zahltag (Payment Date):

An diesem Tag wird die Dividende an die berechtigten Aktionäre ausgezahlt. Bei Bargelddividenden erfolgt die Zahlung direkt auf das Konto des Aktionärs, das bei seinem Broker hinterlegt ist. Bei Aktiendividenden werden die zusätzlichen Aktien dem Depot des Aktionärs gutgeschrieben.

Was bedeuten hohe Dividenden?

Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, sind oft finanziell stabil und haben einen geregelten Cashflow. Sie haben möglicherweise weniger Bedarf, Gewinne zu reinvestieren, da sie bereits eine etablierte Marktposition und ausgereifte Geschäftsmodelle haben. Sie haben begrenzte Möglichkeiten für interne Reinvestitionen und Wachstum. Statt Gewinne in neue Projekte oder Expansionen zu investieren, werden diese an die Aktionäre ausgeschüttet. Das kann als negativ gesehen werden, wenn das Unternehmen nicht mehr wächst und die Dividenden vielleicht nicht nachhaltig gezahlt werden können.

Es ist bei hohen Dividendenzahlungen immer auch Vorsicht geboten und wichtig die gesamte finanzielle Situation des Unternehmens sich anzuschauen. Gerade darauf zu schauen, ob sich das Unternehmen die Dividende überhaupt leisten kann.

Passend hierzu ist auch der Artikel Top 30 – Aktien mit der höchsten Dividende weltweit [2023], wo die Unternehmen mit den höchsten Dividendenzahlungen aufgelistet werden.

Was ist die Dividendenrendite?

Eine wichtige Kennzahl bei Dividenden ist die sogenannte Dividendenrendite. Sie besagt prozentual gesehen, wie hoch die Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs des Unternehmens ist.

Die Dividendenrendite wird so berechnet:

Dividendenrendite = Dividende : Aktienkurs x100

Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen, was eine Dividende von 5 € pro Aktie zahlt und wo der Kurs bei 100 € liegt. Hier liegt die Dividendenrendite bei 5 %.

Nehmen wir ein weiteres Unternehmen, was eine Dividende von 10 € pro Aktie zahlt und wo der Kurs bei 500 € liegt. Hier liegt die Dividendenrendite nur bei 2 %. Das zweite Unternehmen zahlt prozentual gesehen im Verhältnis zum ersten Unternehmen also eine geringere Dividende. Mithilfe der Dividendenrendite lässt sich das ganz einfach miteinander vergleichen.

Müssen Dividenden versteuert werden?

Ja Dividenden müssen in Deutschland versteuert werden. Auf Dividenden fällt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % an. Individuell kann noch die Kirchensteuer in Höhe von 9 % zu den 25 % hinzukommen.

Es gibt allerdings noch den Sparerpauschbetrag. Das ist ein Freibetrag für Kapitalerträge von 1.000 € pro Jahr für Singles. Für Ehepaare liegt der Sparerpauschbetrag bei 2.000 €.

Bis zu einem Betrag von 1.000 € Dividende pro Jahr musst du also noch keine Steuer darauf zahlen. Den Freibetrag musst du bei deinem Broker hinterlegen, damit er nicht automatisch die Steuer abführt.

Lohnt sich eine Dividendenstrategie?

Eine Dividendenstrategie kann für Anleger durchaus lohnenswert sein, insbesondere für diejenigen, die ein regelmäßiges Einkommen aus ihren Investitionen erzielen möchten. Ein wesentlicher Vorteil dieser Strategie besteht darin, dass Dividenden eine stabile Einnahmequelle darstellen. Diese Regelmäßigkeit kann besonders attraktiv für Rentner oder Anleger sein, die auf laufende Erträge angewiesen sind. Dividenden können zudem reinvestiert werden, was den Zinseszinseffekt nutzt und das Kapital über die Zeit vergrößert.

Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen, gelten oft als finanziell stabil und verfügen über nachhaltige Geschäftsmodelle. Die kontinuierliche Ausschüttung von Dividenden kann auch als Vertrauenssignal des Managements gewertet werden, da sie darauf hinweist, dass das Unternehmen langfristig erfolgreich und profitabel ist. Darüber hinaus tendieren Aktien von Unternehmen mit soliden Dividendenrenditen dazu, weniger volatil zu sein. Dies bedeutet, dass sie in der Regel weniger stark von Marktschwankungen betroffen sind, was für risikoscheue Anleger von Vorteil sein kann.

Jedoch gibt es auch einige Nachteile, die bei einer Dividendenstrategie berücksichtigt werden müssen. Ein potenzieller Nachteil ist das begrenzte Wachstumspotenzial. Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten, haben möglicherweise weniger Mittel zur Verfügung, um in ihr Geschäft zu reinvestieren und zukünftiges Wachstum zu fördern. Dies kann dazu führen, dass solche Unternehmen im Vergleich zu Wachstumsunternehmen langfristig geringere Kurssteigerungen verzeichnen.

Ein weiterer Nachteil ist die steuerliche Belastung. Dividenden müssen versteuert werden, was die Nettorendite verringern kann. Zudem sind Dividendenzahlungen von der wirtschaftlichen Lage abhängig. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten können Unternehmen gezwungen sein, ihre Dividenden zu kürzen oder ganz zu streichen, was die erwarteten Erträge der Anleger negativ beeinflussen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Dividendenstrategie sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Sie kann sich besonders für Anleger lohnen, die auf regelmäßiges Einkommen angewiesen sind und stabile Erträge suchen. Allerdings sollte dabei das begrenzte Wachstumspotenzial und die steuerliche Belastung nicht außer Acht gelassen werden. Eine ausgewogene Anlagestrategie, die sowohl Dividenden- als auch Wachstumsaktien umfasst, kann helfen, die Vorteile beider Ansätze zu nutzen und das Risiko zu minimieren.

Inhaltsverzeichnis

Sebastian Legrand
Börsen-Investor, Vater und Coach. Nachdem ich jahrelang damit beschäftigt war meine eigene Börsen-Strategie zu entwickeln, gebe ich sie heute an andere weiter. Wenn ich nicht gerade mit meinen 2 kleinen Söhnen Fußball spiele, bilde ich Privatanleger zu Börsen-Investoren aus, sodass sie sich ein Zusatzeinkommen durch Aktien generieren. In den letzten 3 Jahren habe ich schon mehr als 200 Menschen persönlich ausgebildet und mehr als 2.300 Menschen dabei geholfen durch die “SL-Strategie” stabile und hohe Renditen zu erzielen. Mehr Infos findest du auf der „Über mich“-Seite.

Kennst du schon diese Beiträge?