Eli Lilly Aktienanalyse: Nach dem rasanten Kursanstieg – lohnt sich der Einstieg noch?

Eli Lilly
Sebastian Legrand

Hätte man im September 2021 in Eli Lilly investiert, hätte sich der Wert der Investitionen innerhalb von drei Jahren um rund 300 % erhöht. Doch nach diesem imposanten Lauf fragen sich Anleger, ob der Zug nun endgültig abgefahren ist oder ob die Aktie noch immer ein interessantes Investment ist. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf dieses pharmazeutische Schwergewicht werfen.

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Ein Pharma-Gigant mit klarem Fokus

Eli Lilly and Company gehört zu den weltweit größten Pharmaunternehmen und konzentriert sich auf die Entdeckung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Arzneimitteln. Die bahnbrechenden Entdeckungen des Unternehmens zielen darauf ab, einige der drängendsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit zu lösen, darunter Diabetes, Fettleibigkeit, Alzheimer, Krebs und Autoimmunerkrankungen. Rund 57 % des Umsatzes erzielt Eli Lilly mit Medikamenten zur Behandlung von Osteoporose, Diabetes und Wachstumsstörungen.

Eines der beeindruckendsten Merkmale von Eli Lilly ist das breit gefächerte Produktportfolio. Die Arzneimittel des Unternehmens helfen weltweit mehr als 51 Millionen Menschen und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Das Unternehmen ist für seine Innovationskraft bekannt und betreibt umfangreiche Forschung in den Bereichen Diabetes, Adipositas, Krebs, Immunologie und Schmerz.

Arzneimittel

Aktuelle Kursentwicklung: Ein beeindruckender Lauf

Der Aktienkurs von Eli Lilly hat sich seit März 2023 um beeindruckende 190 % erhöht, was den Konzern an die Spitze vieler Investorenlisten katapultierte. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 825 Milliarden US-Dollar ist Eli Lilly ein wahres Schwergewicht an der Börse. Doch was treibt diesen außergewöhnlichen Kursanstieg an?

Eli Lilly Kursverlauf

Steckbrief: Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Sektor/Branche: Gesundheitswesen / Pharmazeutika
  • Gründung: 10. Mai 1876 in Indiana, USA
  • Mitarbeiter: 43.000
  • Börsengang: 1952 (NYSE)
  • Zyklizität: Nicht zyklisch
  • Börsenwert: ca. 825 Mrd. USD
  • Dividendenrendite: 0,55 %
  • Hauptsitz: Indiana, USA

Eli Lilly SteckbriefGeschäftsmodell: Diversität als Erfolgsfaktor

Eli Lilly stellt Arzneimittel her und vertreibt diese weltweit. Im Zentrum des Geschäftsmodells stehen die Bereiche Diabetes, Adipositas, Onkologie, Immunologie und Schmerztherapie. Das Unternehmen investiert stark in die Forschung und Entwicklung, was eine kontinuierliche Erweiterung des Produktportfolios ermöglicht. Zu den bekanntesten Medikamenten gehören Insulinpräparate für Diabetiker sowie das Antiadipositas-Medikament Tirzepatid, das unter den Markennamen Mounjaro und Zepbound bekannt ist.

Dank dieser Diversifikation kann Eli Lilly auf sich verändernde Gesundheitsbedürfnisse und neue wissenschaftliche Erkenntnisse flexibel reagieren. Doch die Branche ist herausfordernd: Viele Medikamente durchlaufen die verschiedenen Phasen der klinischen Studien nicht erfolgreich, weshalb eine gut gefüllte Pipeline für die Zukunft entscheidend ist.

Herausforderungen: Konkurrenz und Patentabläufe

  1. Auslaufende Patente

Eine der größten Herausforderungen in der Pharmaindustrie sind ablaufende Patente. Für Eli Lilly bedeutet das, dass ab 2026 wichtige Patente auslaufen, was neue Risiken birgt. Sobald der Patentschutz fällt, können Generikahersteller preisgünstigere Nachahmerprodukte auf den Markt bringen. Eli Lilly muss also stetig neue und innovative Medikamente entwickeln, um den Umsatz zu sichern. Da nur ein Bruchteil der entwickelten Arzneimittel die Marktzulassung erreicht, ist das kein einfaches Unterfangen.

  1. Starke Konkurrenz

Eli Lilly ist vor allem im Bereich Diabetes führend, doch die Konkurrenz ist gewaltig. Besonders Novo Nordisk, ein dänisches Pharmaunternehmen, stellt eine große Herausforderung dar. Novo Nordisk bietet ebenfalls eine Abnehmspritze an, die mit Eli Lillys Tirzepatid konkurriert. Studien deuten allerdings darauf hin, dass die Spritze von Eli Lilly potenziell eine bessere Wirksamkeit aufweist. Dennoch bleibt der Konkurrenzdruck in dieser lukrativen Branche immens.

Aktuelle Entwicklungen: Wachstumschancen und Kontroversen

  1. Zukunftsweisende Studien

Eli Lilly hat eine auf fünf Jahre angelegte klinische Studie angekündigt, um gesundheitliche Herausforderungen wie Fettleibigkeit gemeinsam mit der britischen Regierung anzugehen. Dabei wird untersucht, wie sich das Medikament Tirzepatid auf den Beschäftigungsstatus und die Krankheitstage der Patienten auswirkt. Diese Studie könnte den Beweis für die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteile des Medikaments liefern und die Nachfrage weiter ankurbeln.

  1. Neue Produktionsstätten

Das Unternehmen investiert 2,5 Milliarden US-Dollar in eine Hightech-Produktionsstätte in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Diese wird 2027 in Betrieb gehen und bis zu 1.000 hochqualifizierte Fachkräfte beschäftigen. Mit dieser Investition will Eli Lilly seine Stellung im Bereich der Diabetes-Medikamente stärken und sein globales Produktionsnetzwerk ausbauen. Solche Schritte sind essenziell, um die wachsende Nachfrage langfristig zu bedienen und die Wettbewerbsposition zu sichern.

  1. Kontroverse um Preisregulierung

Eli Lilly steht im Verdacht, die Bundesregierung durch die angekündigte Milliardeninvestition unter Druck gesetzt zu haben, um eine Änderung der Preisregulierung durchzusetzen. Aktuell dürfen Pharmafirmen in Deutschland den Preis für neue Medikamente im ersten Jahr frei festlegen, bevor ein Gremium den Nutzen bewertet und eventuell Preisrabatte durchsetzt. Eli Lilly fordert nun, dass diese Rabatte geheim bleiben, um die Preissetzungsmacht des Unternehmens zu stärken. Diese umstrittene Maßnahme könnte Eli Lillys Einnahmen erhöhen, ist aber ethisch fragwürdig.

Strategische Ausrichtung: Wachstums- und Diversifikationsstrategie

Eli Lilly verfolgt eine zweigleisige Strategie: Einerseits wird kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investiert, um den Medikamentenmarkt mit innovativen Produkten zu versorgen. Andererseits wird das bestehende Portfolio in mehreren Therapiegebieten ausgebaut, um möglichst viele Patienten zu erreichen. Diese Maßnahmen sind auf langfristiges Wachstum ausgelegt und schaffen die Grundlage für eine größere Patientenbasis und höhere Umsätze.

Der Burggraben: Was Eli Lilly von der Konkurrenz abhebt

Burggraben

  1. Zeitlose Nachfrage

Krankheiten wie Diabetes und Krebs werden auch in Zukunft bestehen, was eine stetige Nachfrage nach Medikamenten garantiert. Eli Lilly ist daher in einer Branche tätig, die weitgehend konjunkturunabhängig ist.

  1. Kontinuierliche Einnahme

Viele Medikamente von Eli Lilly, insbesondere im Bereich Diabetes, müssen regelmäßig eingenommen werden. Dadurch entsteht ein stabiler Patientenstamm, der für kontinuierliche Einnahmen sorgt.

  1. Patentschutz

Patente schützen die Produkte von Eli Lilly vor Nachahmungen und erlauben eine Monopolstellung auf dem Markt. Dies sichert dem Unternehmen hohe Margen, bis die Patente auslaufen.

  1. Diversifiziertes Portfolio

Das breite Produktportfolio ist ein weiterer Vorteil. Sollten einzelne Medikamente Marktanteile verlieren, können andere Produkte die Verluste ausgleichen. Diese Diversifikation schützt das Unternehmen vor finanziellen Einbußen.

Geschichte: Vom kleinen Labor zum globalen Pharma-Konzern

Eli Lilly wurde 1876 von Colonel Eli Lilly in Indiana gegründet. Er hatte das Ziel, Medikamente zu entwickeln, die aus hochwertigen Inhaltsstoffen bestehen und präzise dosiert sind. Ende der 1880er Jahre erzielte das Unternehmen bereits einen Umsatz von über 200.000 US-Dollar. Der Durchbruch in der Diabetesbehandlung kam in den 1920er Jahren mit der Entwicklung von Insulin. Seitdem hat Eli Lilly immer wieder Pionierarbeit in der Pharmabranche geleistet und Innovationen wie das erste gentechnisch hergestellte Humaninsulin 1982 hervorgebracht.

Management: Die Führung von David Ricks

Seit Januar 2017 führt David Ricks das Unternehmen als CEO. Der 1967 geborene Manager besitzt umfassende Erfahrungen im Vertrieb und Marketing, die er sich seit seinem Einstieg bei Eli Lilly im Jahr 1996 angeeignet hat. Er hält etwa 605.000 Aktien im Wert von rund 536 Millionen US-Dollar. Seine strategische Vision hat maßgeblich zum Wachstum des Unternehmens in den letzten Jahren beigetragen.

David Ricks

Aktionärsstruktur: Die Bedeutung von Lilly Endowment

Der größte Anteilseigner ist Lilly Endowment Inc., eine private philanthropische Stiftung mit einem Anteil von 10,19 %. Die 1937 gegründete Stiftung unterstützt soziale, bildungs- und religionsbezogene Projekte. Obwohl sie wirtschaftlich auf Eli Lilly angewiesen ist, agiert die Stiftung als eigenständige Einheit mit eigenem Vorstand.

Aktionärsstruktur Eli Lilly

Fazit: Lohnt sich ein Investment in Eli Lilly?

Pros:

  • Starke Marktstellung: Eli Lilly ist einer der Marktführer in der Pharmaindustrie und profitiert von einem diversifizierten Portfolio.
  • Innovationskraft: Kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sichern die Zukunftsfähigkeit.
  • Preissetzungsmacht: Dank Patentschutz und einzigartigen Medikamenten kann das Unternehmen hohe Margen erzielen.

Cons:

  • Abhängigkeit von wenigen Blockbustern: Der Auslauf wichtiger Patente birgt Risiken, und neue Medikamente sind nicht immer ein Erfolg.
  • Konkurrenzdruck: Mit Unternehmen wie Novo Nordisk steht Eli Lilly im direkten Wettbewerb.
  • Ethische Kontroversen: Der Verdacht der politischen Einflussnahme und die Forderung nach geheimen Rabatten könnten das Image belasten.

Insgesamt ist Eli Lilly für Anleger interessant, die auf langfristiges Wachstum in der Pharmabranche setzen und sich der Risiken bewusst sind. Wer von der Innovationskraft und der stabilen Nachfrage profitieren möchte, könnte einen Einstieg in Erwägung ziehen – auch wenn es kurzfristig zu Schwankungen kommen könnte.

Aktienanalyse Eli Lilly in Videoform

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Sebastian Legrand
Börsen-Investor, Vater und Coach. Nachdem ich jahrelang damit beschäftigt war meine eigene Börsen-Strategie zu entwickeln, gebe ich sie heute an andere weiter. Wenn ich nicht gerade mit meinen 2 kleinen Söhnen Fußball spiele, bilde ich Privatanleger zu Börsen-Investoren aus, sodass sie sich ein Zusatzeinkommen durch Aktien generieren. In den letzten 3 Jahren habe ich schon mehr als 200 Menschen persönlich ausgebildet und mehr als 2.300 Menschen dabei geholfen durch die “SL-Strategie” stabile und hohe Renditen zu erzielen. Mehr Infos findest du auf der „Über mich“-Seite.

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