Welche Geldanlage lohnt sich noch? – Ein umfassender Ratgeber für 2024

Sebastian Legrand

Die Welt der Geldanlagen verändert sich stetig. Niedrigzinsen, geopolitische Unsicherheiten und volatile Märkte haben viele Anleger verunsichert und vor die Frage gestellt: Welche Geldanlage lohnt sich noch? In diesem Beitrag wollen wir uns mit den verschiedenen Optionen beschäftigen, die Anlegern heutzutage zur Verfügung stehen, und herausfinden, welche Anlagen auch in unsicheren Zeiten attraktiv sind.

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Die Herausforderung: Niedrige Zinsen und hohe Inflation

Ein großes Problem für viele klassische Geldanlagen ist das anhaltend niedrige Zinsniveau. Besonders bei Sparbüchern, Tages- und Festgeldkonten sind die Zinsen so gering, dass sie oft nicht einmal die Inflation ausgleichen können. Die steigende Inflation sorgt dafür, dass das Geld auf dem Konto an Kaufkraft verliert. In diesem Umfeld ist es wichtiger denn je, nach Alternativen zu suchen, die eine reale Rendite erwirtschaften können.

Die richtige Geldanlage: Was Anleger beachten sollten

Bevor wir in die verschiedenen Anlageformen eintauchen, ist es wichtig, sich ein paar grundlegende Fragen zu stellen, um die passende Strategie zu finden:

  1. Anlagehorizont: Wie lange können Sie auf das Geld verzichten? Kurzfristige Anlagen (unter 1 Jahr) haben andere Anforderungen als langfristige (10+ Jahre).
  2. Risikobereitschaft: Sind Sie bereit, größere Schwankungen zu akzeptieren, oder bevorzugen Sie stabile, sichere Anlagen?
  3. Ziele: Möchten Sie für eine größere Anschaffung sparen, Ihre Altersvorsorge aufbauen oder einfach nur Ihr Vermögen vermehren?

Aktien: Potenzial für langfristigen Vermögensaufbau

Aktien sind nach wie vor eine der rentabelsten Anlagen, insbesondere wenn man langfristig investiert. Sie bieten die Möglichkeit, von der Entwicklung großer Unternehmen zu profitieren und von Dividendenzahlungen zu profitieren. Die größten Vorteile liegen im langfristigen Wachstumspotenzial, das historisch gesehen deutlich über der Inflationsrate liegt.

  • Vorteile: Hohe potenzielle Renditen, Dividenden, Beteiligung am Wachstum von Unternehmen.
  • Risiken: Kurzfristige Volatilität, Unternehmenspleiten, Marktschwankungen.

Ein breit gestreutes Aktienportfolio kann helfen, das Risiko zu minimieren. ETFs (Exchange Traded Funds), die einen ganzen Index abbilden (z. B. den MSCI World), bieten eine einfache Möglichkeit, in eine Vielzahl von Unternehmen weltweit zu investieren. Mit einem ETF auf den MSCI World partizipiert man zum Beispiel an der Entwicklung von über 1.600 Unternehmen weltweit, was das Risiko breiter streut als der Kauf einzelner Aktien.

Für Anleger, die eine regelmäßige Ausschüttung bevorzugen, sind Dividendenaktien eine attraktive Option. Diese Aktien gehören oft zu etablierten Unternehmen, die regelmäßig Gewinne ausschütten. Bekannte Beispiele sind große Konzerne wie Coca-Cola, Unilever oder Nestlé.

Immobilien: Stabilität und Inflationsschutz

Immobilien gelten traditionell als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten und bieten einen soliden Schutz gegen Inflation. Immobilienpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was sie zu einer beliebten Anlageform gemacht hat. Besonders in urbanen Regionen sind die Immobilienpreise weiterhin auf einem hohen Niveau.

  • Vorteile: Stabilität, Inflationsschutz, regelmäßige Mieteinnahmen.
  • Risiken: Hohe Einstiegskosten, Standortabhängigkeit, mögliche Immobilienblasen.

Ein direkter Immobilienkauf erfordert jedoch erhebliche finanzielle Mittel und bringt zusätzliche Verpflichtungen wie Instandhaltung, Verwaltung und möglicherweise Vermietungsrisiken mit sich. Für diejenigen, die sich nicht direkt um eine Immobilie kümmern wollen, bieten sich Immobilien-ETFs oder REITs (Real Estate Investment Trusts) an. Diese ermöglichen es, in Immobilienmärkte zu investieren, ohne direkt Eigentum an einer Immobilie zu besitzen. Sie bieten zudem eine größere Liquidität, da sie an der Börse gehandelt werden.

Immobilien

Anleihen: Sicherheit in unsicheren Zeiten?

Anleihen gelten als sichere Anlageform, da sie eine feste Verzinsung bieten und am Ende der Laufzeit das investierte Kapital zurückzahlen (sofern der Emittent nicht zahlungsunfähig wird). Staatsanleihen aus stabilen Ländern wie Deutschland oder den USA sind dabei besonders sicher, bieten aber aufgrund der Niedrigzinsphase derzeit oft nur geringe Renditen.

  • Vorteile: Sicherheit, feste Erträge, Kapitalrückzahlung bei Fälligkeit.
  • Risiken: Niedrige Renditen, Ausfallrisiken bei Unternehmensanleihen, Zinsänderungsrisiken.

Für risikoaversere Anleger können Anleihen trotzdem eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio sein. Eine interessante Alternative sind Anleihen-ETFs, die eine breite Diversifikation über verschiedene Anleihenklassen bieten, darunter Staats- und Unternehmensanleihen.

Rohstoffe: Schutz vor Inflation und Unsicherheiten

Rohstoffe wie Gold, Silber oder Öl bieten oft einen Schutz gegen Inflation und politische Unsicherheiten. Besonders Gold wird von vielen Anlegern als sicherer Hafen angesehen und hat in Krisenzeiten oft an Wert gewonnen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren:

Gold

  • Physischer Kauf: Gold und Silber können direkt als Barren oder Münzen gekauft werden.
  • ETCs: Exchange Traded Commodities bieten eine Möglichkeit, in Rohstoffe zu investieren, ohne sie physisch zu besitzen.
  • Aktien von Rohstoffunternehmen: Investitionen in Unternehmen, die in der Rohstoffbranche tätig sind, bieten ebenfalls Zugang zu diesem Markt.
  • Vorteile: Schutz vor Inflation, Diversifikation, sicherer Hafen in Krisenzeiten.
  • Risiken: Volatile Preise, keine laufenden Erträge, Lagerkosten bei physischem Besitz.

Rohstoffe sollten in einem diversifizierten Portfolio in der Regel nur einen kleinen Anteil ausmachen, da sie zwar Inflationsschutz bieten, aber oft stark schwanken.

Kryptowährungen: Das Risiko und die Chancen der Zukunft

Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und andere digitale Währungen haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie gelten als extrem volatile und risikoreiche Anlageform, bieten aber auch das Potenzial für hohe Gewinne. Trotz der hohen Volatilität setzen immer mehr institutionelle Anleger auf diese Anlageklasse.

Kryptowährungen

  • Vorteile: Hohe potenzielle Renditen, dezentrale Technologie, neue Anlagemöglichkeiten.
  • Risiken: Extreme Volatilität, regulatorische Unsicherheiten, technologische Risiken.

Für risikofreudige Anleger kann eine kleine Beimischung von Kryptowährungen im Portfolio Sinn machen. Es ist jedoch wichtig, das hohe Verlustrisiko zu berücksichtigen und nur einen kleinen Teil des Anlagekapitals in diese spekulative Anlageklasse zu investieren.

Nachhaltige Geldanlagen: Investieren mit gutem Gewissen

Nachhaltigkeit spielt bei der Geldanlage eine immer wichtigere Rolle. ESG-Investitionen (Environmental, Social, and Governance) gewinnen zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Anleger nach ethischen und umweltfreundlichen Optionen suchen.

  • Vorteile: Investitionen in nachhaltige Unternehmen, langfristiges Wachstumspotenzial, positive gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen.
  • Risiken: Begrenzte Auswahl, potenziell geringere Renditen bei einigen nachhaltigen Fonds.

Nachhaltige ETFs, Fonds und Aktien ermöglichen es, in Unternehmen zu investieren, die hohe Standards in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung erfüllen. Diese Art von Investitionen hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und bietet sowohl ethisch orientierten als auch renditeorientierten Anlegern interessante Möglichkeiten.

Mischfonds: Eine ausgewogene Lösung

Für Anleger, die weder Zeit noch die Expertise haben, sich intensiv mit den einzelnen Anlageformen zu beschäftigen, können Mischfonds eine interessante Alternative sein. Diese Fonds kombinieren verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe in einem einzigen Produkt und werden von professionellen Fondsmanagern verwaltet.

  • Vorteile: Diversifikation, professionelles Management, ausgewogenes Risikoprofil.
  • Risiken: Verwaltungsgebühren, keine direkte Kontrolle über die einzelnen Anlageentscheidungen.

Mischfonds bieten eine breite Streuung und sind daher weniger anfällig für extreme Schwankungen in einer einzelnen Anlageklasse. Sie eignen sich gut für Anleger, die eine mittlere Risikobereitschaft haben und langfristig investieren wollen.

Welche Geldanlage lohnt sich in 2024?

Die beste Geldanlage hängt von individuellen Faktoren wie Risikobereitschaft, Anlagehorizont und persönlichen Zielen ab. Dennoch lassen sich einige allgemeine Trends und Empfehlungen für 2024 ableiten:

  1. Langfristige Aktieninvestitionen bleiben weiterhin attraktiv, insbesondere in Form von breit gestreuten ETFs. Trotz kurzfristiger Schwankungen bieten sie das beste Wachstumspotenzial.
  2. Immobilien bleiben eine sichere Anlageform, vor allem in wirtschaftlich starken Regionen. Für kleinere Anleger könnten Immobilienfonds oder REITs eine sinnvolle Alternative sein.
  3. Rohstoffe wie Gold und Silber können in Zeiten hoher Inflation eine gute Absicherung bieten, sollten jedoch nur einen kleinen Teil des Portfolios ausmachen.
  4. Nachhaltige Investments gewinnen weiter an Bedeutung und bieten neben ethischen Vorteilen auch solide Renditechancen.
  5. Kryptowährungen sind nach wie vor eine spekulative, aber potenziell lukrative Anlage

Inhaltsverzeichnis

Sebastian Legrand
Börsen-Investor, Vater und Coach. Nachdem ich jahrelang damit beschäftigt war meine eigene Börsen-Strategie zu entwickeln, gebe ich sie heute an andere weiter. Wenn ich nicht gerade mit meinen 2 kleinen Söhnen Fußball spiele, bilde ich Privatanleger zu Börsen-Investoren aus, sodass sie sich ein Zusatzeinkommen durch Aktien generieren. In den letzten 3 Jahren habe ich schon mehr als 200 Menschen persönlich ausgebildet und mehr als 2.300 Menschen dabei geholfen durch die “SL-Strategie” stabile und hohe Renditen zu erzielen. Mehr Infos findest du auf der „Über mich“-Seite.

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